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MANNING - "ANSER'S TREE"
BY
SONNY (SONNYS ROCK & METAL HEAVEN)

  • Vergleichbare Bands: Guy Manning ist einzigartig!!!
  • Veröffentlichung: 24.10.2006
  • Wertung: 10/ 10

Begnadete Songwriter und Komponisten gibt es einige, aber nur wenige besitzen die unvergleichliche Gabe ihre Musik in einer wirklich faszinierenden Geschichte zu erzählen. Zu jener seltenen Spezies zählt ohne jeden Zweifel der Multi-Instrumentalist und Sänger Guy MANNING, wie er auf seinem aktuellen Album zum wiederholten Male mehr als eindrucksvoll unter Beweis stellt. "Anser’s Tree" verfolgt die Geschichte einer Familie zurück, die durch die Augen ihres letzten Nachkommens Dr. Jonathan Anser erzählt wird, um letztendlich die Geheimnisse seiner eigenen Vergangenheit zu entdecken und womöglich Einsicht in die Funktionsweise des Universums zu erlangen. Stilistisch deckt MANNING dabei ein Spektrum zwischen den schwirrenden Acoustic-Klängen des Vorgängers "One Small Step..." bis hin zu komplexeren und orchestraleren Arrangements im Stile des "The View From My Window"-Albums ab. Der Opener "Margaret Montgomery (1581-?)", der mit verträumten Flötenparts (Stephen Dundon), melancholisch-frivolen Violinenpassagen (Ian „Walter“ Fairbairn) und prickelnden Acoustic-Gitarren brilliert, fällt unweigerlich in erstere Kategorie, während sich das dramatisch strukturierte Kapitel "Jack Roberts (1699-1734)", das durch ein fantastisches Saxophon-Solo von Laura Fowles abgeschlossen wird, als eine perfekte Melange aus beiden Stilrichtungen herauskristallisiert. Im 4teiligen Epos über "William Barras (1803-1835)" gesellen sich zu dieser Spielart sogar noch geschickt eingesetzte Folklore-Elemente verschiedener Kulturen bzw. Stimmungen und sphärisch anmutende Klangwelten hinzu. Mit "Diana Horden (1900-1922)", in dem der Meister spanische Folklore, Jazz und nahezu bedrohlich-sakrale Klänge zu einer spannend-harmonischen Geschichte verwebt, und dem galaktisch-bluesgetränkten "Joshua Logan (1990 – 2048)" folgen meine beiden persönlichen Favoriten unter den 7 absolut brillanten in Szene gesetzten Kapiteln, die den Zuhörer für gut eine Stunde auf eine spannende Reise durch die Zeit mitnehmen. Fazit: Es ist schon fast beängstigend mit welcher Kontinuität Guy MANNING Jahr für Jahr nicht nur qualitativ hochwertige, sondern auch noch fesselnde und ergreifende Alben komponiert, arrangiert, produziert und die Instrumente größtenteils noch selbst einspielt. Manchmal frage ich mich wirklich, ob der Engländer mit dem charmanten Zungenschlag von einem anderen Stern kommt